Plätzchen

Zimtsternschnuppen

Zimt, ich mag dieses Gewürz. Es passt zu allen Apfel- und Zwetschgengerichten. Und es gehört zu einigen Weihnachtsgerichten, -gebäcken und –Desserts. Bratäpfel mit Nuss und Zimtfülle – oooh ja!

Es gehört auch unbedingt in die Zimtsterne und meine Zimtsternschnuppen!

Zunächst einmal alle Zutaten bereitstellen.

Dann verarbeite ich die Eiweiße, die ich vom Bepinseln der Mandelplätzchen und der Zubereitung der Anis-Bällchen übrig behalten habe. Ich verquirle sie mit einer Prise Salz zu sehr steifem Schnee. Dabei achte ich darauf, dass mein Arbeitsgerät absolut fettfrei ist.

Ich gebe Zitronensaft und Zucker zum Eiweiß. Besser ist Puderzucker, der löst sich schneller auf – aber meiner ist gerade auf einem Spaziergang (– ist ausgegangen -). ;D Nun gut, ich habe daher einen – knusprigen – Eischnee.

Ich nehme 4 Esslöffel von dieser fluffigen Masse ab und stelle es abgedeckt für den Guss beiseite.

Die vorher im Mixaufsatz meiner Küchenmaschine gemahlenen, ungeschälten Mandeln vermische ich mit Zimt, Nelkenpulver, Bittermandelöl und gemahlener Vanille.

Ein wenig Zitronenschalenabrieb einer unbehandelten Zitrone gebe ich auch noch dazu. Dann vermenge ich diese Nussmasse mit der Eischneemasse,

befördere sie in einen verschließbaren Plastikbeutel oder in Frischhaltefolie (Vorsicht, klebrig) und kühle sie mindestens zwei Stunden im Kühlschrank. Hier wird sie fester und klebt dann auch nicht mehr.

Dann mahle ich noch einige ungeschälte Mandeln, um sie auf dem Backpapier, das ich zum Ausstechen der Plätzchen nutze zu verteilen und auch etwas davon auf den Teig zu geben. Das entspricht bei den Zimtsternen dem Bemehlen der Unterlage und des Nudelholzes.

Ist der Teig ausreichend fest, nehme ich ihn aus Kühlschrank und Folie und rolle ihn ½ – 1 cm dick aus. Meine Ausstechform ist sehr klein, da würde eine Stärke von bis zu 2 ½ cm sehr unproportional aussehen. So dick sollte der Teig nur bei größeren Plätzchen ausgerollt werden.

Ich stelle eine kleine Schüssel mit Mehl neben dem Teig bereit und stippe vor jedem Ausstechen meine Sternschnuppenform hinein. So klebt der Teig nicht ganz so sehr an der Form.

Um die kleinen Plätzchen auf das Backpapier des damit belegten Backbleches befördern zu können, nutze ich einen stumpfen Messergriff, mit dem ich sanft auf das ausgestochene Teigstück in der Form drücke. Die Teigreste verkneten und erneut ausrollen und ausstechen, bis alles aufgebraucht ist.

Die Plätzchen werden während des Backens nicht aufgehen, daher können sie dicht nebeneinander platziert werden. Aber immer noch so weit auseinander, dass sich der Zuckerguss, mit dem sie bestrichen werden, nicht berührt und problemlos mit einem Messer aufgetragen werden kann.

Meine kleinen Plätzchen bestreiche ich mit einem unbenutzten, sauberen, kleinen Malmesser. Solche Werkzeuge gehören in meinen Töpfer-Werkzeugkasten. Mit ihnen kann ich auch wunderbar modellieren oder mit Acryl oder Ölfarben arbeiten.

Nachdem alle Sternschnuppen ein weißes Häubchen haben, schiebe ich die Bleche in den vorgeheizten Backofen. Sie müssen nach dem Abkühlen in eine gut schließende Blechdose, sonst wird der Baiser-Guss ganz schnell weich.

Ganz kleine, leckere Zimtsternschnuppen! Genau das Richtige für die Familien – Schleckerzähne! ;D

Zimtsternschnuppen

300gungeschälte Mandelngemahlen mit
1 1/2geh. TLZimt 
​6Tr.​Bittermandelöl​
1Msp.Nelkenpulver 
1/2TLVanillevermischen, beiseite stellen.
3 Eiklar (Eiweiß)mit
1Prs.Salzsehr steif schlagen (kleine Zipfel, schnittfest).
1-2ELZitronensaftzugeben,
200gPuderzuckerdarüber sieben und verquirlen bis die Masse glänzend und, schnittfest ist. Von dieser Masse 4 Esslöffel abnehmen und abgedeckt gegen Austrocknen für den Guss beiseite stellen. Dann die Mandelmischung unterrühren. Die Masse in Folie wickeln und für mindestens Zwei Stunden kühlen. Insgesamt
100gungeschälte Mandelnbei jedem Ausrollen unter und auf den Teig geben, um das Festkleben zu verhindern. Plätzchen mit bemehltem Förmchen ausstechen und auf das, mit Backpapier belegte Backblech setzen. Dabei ist eine stumpfe Form hilfreich, mit der man das Lösen aus dem Förmchen unterstützt. Mit einem Messer den beiseite gestellten Guss aufstreichen und im vorgeheizten Backofen  bei 150° C 15-20 Minuten auf mittlerer Schiebeleiste backen.
   Aufbewahrung in einer gut verschlossenen Blechdose.

Veröffentlicht 12.2014 Überarbeitet 17.11.2020

ÜberSusana

Als kleines Kind habe ich oft meiner Großmutter beim Kochen zugesehen.Da sie in den 1890gern geboren wurde, habe ich so Einblick in die Kochsittuation vor mehr als 100 Jahren bekommen. Anfang 1970 habe ich dann gemeinsam mit meiner Tante gekocht. Auch sie war inspiriert von den Rezepten meiner Großmutter. Da zu dem Haus in dem wir wohnten ein Garten gehörte, gab es viel frisches Gemüse. Es war der ganze Stolz meines Großvaters, diesen Garten in Schuss zu halten. Hier wurden "Türksche Erbsen (eine alte Stangenbohnensorte, sogenannte "Speckbohnen") an langen, geschälten Tannentrieben für "Bohnen, Birnen und Speck angebaut. Möhren und Erbsen waren hier zu finden, Radieschen ebenfalls. Von Obstbäumen und Beerenobststräuchern und auch Erdbeeren gab es zum pflücken. Ein großer Walnussbaum lud zum Klettern ein. Im Keller gab es Eingewecktes für den Winter. Später, als ich auf dem Dachboden große Flaschen fand, erzählte man mir vom "Schnaps" der auf verschiedene Arten hergestellt wurde. Ich sah beim Ausnehmen der Hühner und Fische zu die mein Großvater von Bauer oder Markt mitbrachte. Kekse backen mit meiner Tante und ein wenig vom rohen Teig naschen war damals einbesonderes Erlebnis.
Während meines Studiums, in meiner eigenen Wohnung begann ich dann Brot zu backen. Das Geld reichte am Monatsende oft nur noch für Mehl und Hefe. Ich lernte Sparsamkeit und ein paar Tricks, um über die Runden zu kommen.
Dann, nachdem die Kinder (3!) geboren waren und ich gut mit deren Erziehung zu tun hatte, begann ich mich für eine ausgewogene und natürliche Ernährung zu interessieren. Ich belegte Kurse, schaffte mir eine Küchenmaschine mit Getreidemühle an, eine Flockenquetesche und eine Käsepresse an. Damals war die Hobbythek mit Jean Pütz eine Sendung, die ich nicht verpassen wollte und die große Mengen an Information lieferte. Ein Kurs über pflegende und auch dekorative Kosmetik wird angeboten? Ich war dabei. Die Wäsche mit dem Hobbythek-Baukasten waschen war für mich alternativlos.
Die Küchenmaschine arbeitet heute noch perfekt, die Getreidemühle brauchte nur eine neue Getreide-Transport-Schnecke und der Pexiglas-Deckel der Rührschüssel hat nach einem kleinen Sturz einen Sprung. Den Backofen hat schon vor langer Zeit ein Brotback-Automat ersetzt, inzwischen für nur noch 2 Personen völlig ausreichend.
In unserem großen Garten bauen wir fast kein Gemüse mehr an und Tiere gibt es auch nicht mehr zu schlachten. Die wenigen Dinge, die 2 Personen ernähren, kaufen wir. Aber kochen und backen, das tue ich immer noch sehr gern. Die Freude daran habe ich dann auch an unsere Kinder weiter gegeben und auch die Schwiegerkinder begeistern diese Tätigkeiten. Und so haben wir uns zusammengetan um diesen Blog mit unseren traditionellen und auch neuen Lieblingsrezepten zu füllen. Auch kleine Kinderhände werden daran mitarbeiten.
Viel Freude beim Nachkochen und Nachbacken!