Plätzchen

Braune Mandelkuchen

Braune Kuchen, eine weitere Erinnerung an meine Großmutter. Sie hat, den Erzählungen meiner Mutter zufolge, viele Bleche dieser Köstlichkeit gebacken.

In meiner Erinnerung wurden diese Kekse in der Vorweihnachtszeit in grünen Tüten von der Hamburger Firma „Kemm“ gekauft. Die Kemmschen Braunen Kuchen, wie die Zinnsoldaten in zwei Reihen übereinander in dieser Tüte aufgereiht, sind ein typisches hamburgisches Gebäck.

Meine Großmutter und auch der Rest der Familie, tunkte sie in ihren Kaffee, Tee oder die heiße Schokolade. Sehr lecker fand ich sie auf einem dick mit Butter bestrichenen weißen Brötchen oder einer Feinbrot-Scheibe, sozusagen als „süßer Aufschnitt“ ;D.

Uns ist das heute zu fett und mir sind diese, sehr dünnen Kekse heute zu langweilig. Daher habe ich ein anderes Rezept, mit gehackten Mandeln, dass ich bevorzuge.

Zunächst stelle ich wieder alle abgemessenen Zutaten bereit.

Dann erhitze ich Fett, Zucker und Ahornsirup in einem Kochtopf bis zum Kochen.

Während mein selbstständiger Herd das für mich erledigt, hacke ich Zitronat fein.

Dieses gebe ich, nachdem die Masse aufgekocht ist und ich den Topf von der Herdflamme gezogen habe, mitsamt den Mandeln und Gewürzen

hinzu und rühre alles gut unter.

Die Pottasche, das Treibmittel, löse ich im heißem Wasser auf

und gebe die Lösung ebenfalls dazu. Abermals gut rühren und dann die Masse abkühlen lassen.

Das Mehl wird in die kalte Masse eingerührt, andernfalls wird der Teig gebrüht und das soll nicht geschehen.

Aus dem fertigen Teig 3 Rollen mit 3-4 cm Durchmesser formen, in Frischhaltefolie einwickeln und im Kühlschrank in mindestens 2 Stunden fest werden lassen. Dabei darauf achten, dass die Rollen schön rund werden.

Nach der Kühlzeit den Backofen auf 200 ° C (Umluft 180 ° C) vorheizen. Die festen Rollen nun von der Folie befreien, in gleichmäßige, ½ cm dicke Scheiben schneiden, mit den Fingern eventuell noch etwas rund drücken (das Messer drückt sie beim Schneiden gegen die Unterlage und verformt sie dabei ein wenig) und mit gut 1,5 cm Abstand auf die, mit Backpapier belegten Backbleche heben.

Die Pottasche bewirkt nicht so sehr das Aufgehen des Teiges in die Höhe, als vielmehr ein seitliches Ausbreiten! Daher also Vorsicht, die Plätzchen nicht zu dicht aneinanderlegen!

Wenn die ersten Kekse einen braunen Rand bekommen, dann sind sie schon fast zu lange im Ofen, dann bloß schnell ´raus damit, auf den kalten Fliesenboden zum Abkühlen! Bei mir sind einige schon zu dunkel, das kommt, wenn man im Umluftofen nicht beide gleichzeitig eingeschobenen Bleche kontrolliert (shit happens … ;D)!

Mmmh, wie herrlich das im ganzen Haus duftet! Ja, sie sind lecker geworden – die, die nicht so dunkel sind besonders ;D!

Braune Mandelkuchen

 250gBackmargarine 
 oderButtermit
200gbraunem Zuckerund
125gAhornsirup 
 oderdunkler Kuchensirup 
 oderZuckerrübensirupin einem Kochtopf unterrühren aufkochen. Den Topf von der Kochstelle ziehen und
100gZitronatfein gehackt,
100ggeschälte Mandeln,gehackt
1Prs.Salz 
1TLgemahlener Ingwer 
1/2TLgemahlene Nelkenund
2geh. TLZimtunterrühren.
1TLPottaschein
2ELWasser, heißauflösen und ebenfalls unterrühren. Nach dem Abkühlen
500gMehleinrühren. Den Teig in 3 Rollen mit 3-4 cm Durchmesser formen und in Frischhaltefolie im Kühlschrank in ca. 2 Stunden fest werden lassen. Die festen Rollen ausgewickelt in ½ cm dicken Scheiben mit 1,5 cm Abstand auf die, mit Backpapier belegten Backblecke legen und bei 200^C im vorgeheizten Backofen ca. 8-15 Min. mur hell bräunen.

Veröffentlicht 12 2014 Überarbeitet 17.11.2020

ÜberSusana

Als kleines Kind habe ich oft meiner Großmutter beim Kochen zugesehen.Da sie in den 1890gern geboren wurde, habe ich so Einblick in die Kochsittuation vor mehr als 100 Jahren bekommen. Anfang 1970 habe ich dann gemeinsam mit meiner Tante gekocht. Auch sie war inspiriert von den Rezepten meiner Großmutter. Da zu dem Haus in dem wir wohnten ein Garten gehörte, gab es viel frisches Gemüse. Es war der ganze Stolz meines Großvaters, diesen Garten in Schuss zu halten. Hier wurden "Türksche Erbsen (eine alte Stangenbohnensorte, sogenannte "Speckbohnen") an langen, geschälten Tannentrieben für "Bohnen, Birnen und Speck angebaut. Möhren und Erbsen waren hier zu finden, Radieschen ebenfalls. Von Obstbäumen und Beerenobststräuchern und auch Erdbeeren gab es zum pflücken. Ein großer Walnussbaum lud zum Klettern ein. Im Keller gab es Eingewecktes für den Winter. Später, als ich auf dem Dachboden große Flaschen fand, erzählte man mir vom "Schnaps" der auf verschiedene Arten hergestellt wurde. Ich sah beim Ausnehmen der Hühner und Fische zu die mein Großvater von Bauer oder Markt mitbrachte. Kekse backen mit meiner Tante und ein wenig vom rohen Teig naschen war damals einbesonderes Erlebnis.
Während meines Studiums, in meiner eigenen Wohnung begann ich dann Brot zu backen. Das Geld reichte am Monatsende oft nur noch für Mehl und Hefe. Ich lernte Sparsamkeit und ein paar Tricks, um über die Runden zu kommen.
Dann, nachdem die Kinder (3!) geboren waren und ich gut mit deren Erziehung zu tun hatte, begann ich mich für eine ausgewogene und natürliche Ernährung zu interessieren. Ich belegte Kurse, schaffte mir eine Küchenmaschine mit Getreidemühle an, eine Flockenquetesche und eine Käsepresse an. Damals war die Hobbythek mit Jean Pütz eine Sendung, die ich nicht verpassen wollte und die große Mengen an Information lieferte. Ein Kurs über pflegende und auch dekorative Kosmetik wird angeboten? Ich war dabei. Die Wäsche mit dem Hobbythek-Baukasten waschen war für mich alternativlos.
Die Küchenmaschine arbeitet heute noch perfekt, die Getreidemühle brauchte nur eine neue Getreide-Transport-Schnecke und der Pexiglas-Deckel der Rührschüssel hat nach einem kleinen Sturz einen Sprung. Den Backofen hat schon vor langer Zeit ein Brotback-Automat ersetzt, inzwischen für nur noch 2 Personen völlig ausreichend.
In unserem großen Garten bauen wir fast kein Gemüse mehr an und Tiere gibt es auch nicht mehr zu schlachten. Die wenigen Dinge, die 2 Personen ernähren, kaufen wir. Aber kochen und backen, das tue ich immer noch sehr gern. Die Freude daran habe ich dann auch an unsere Kinder weiter gegeben und auch die Schwiegerkinder begeistern diese Tätigkeiten. Und so haben wir uns zusammengetan um diesen Blog mit unseren traditionellen und auch neuen Lieblingsrezepten zu füllen. Auch kleine Kinderhände werden daran mitarbeiten.
Viel Freude beim Nachkochen und Nachbacken!