Die Freundin meiner Tante brachte, zu ihrem Adventsbesuch, für mich immer einen Zellglas-Beutel voller winziger Kekse mit. Ihre Mutter hat diese für ihre Familie und liebe Freunde gebacken. Seitdem habe ich ein Faible für kleines Gebäck.
Diese, mit so viel Liebe gebackenen, ganz verschiedenen Kekse waren in meinen Augen viel wertvoller, als alle gekauften, protzigen Geschenke. Zudem war es in meiner Familie üblich, eine Freundschaft nicht am Wert der gemachten Geschenke zu messen (eher im Gegenteil).
Meine Großmutter achtete sehr darauf, eine Freundin, die sehr sparsam sein musste, so zu beschenken, dass sie nicht beschämt war.
In Erinnerung an diese wunderbaren Weihnachtserinnerungen backe ich jetzt ganz kleine Lebkuchenfiguren!
Zunächst alle Zutaten abgemessen bereit stellen.
Dafür messe ich zunächst die Zutaten ab. In einer Schüssel mische ich dann die trockenen Zutaten Mehl, Gewürze, Salz und Backpulver.
In einer zweiten Schüssel verquirle ich die weiche Butter mit dem Zucker.
Ist die Masse schaumig, dann gebe ich Eier und Melasse (macht den Teig besonders schön dunkel) dazu und quirle alles gut zusammen.
Dann füge ich die Mehlmischung hinzu und rühre sie sehr gut unter.
Nun teile ich die Masse in drei Teile, rolle sie zu Kugeln, flache sie ab, befördere sie in separate Tiefkühlbeutel und lege diese für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank.
Ist der Teig so durchgekühlt, dass er sich gut ausrollen lässt, dann kann der Backofen auf 175° C vorgeheizt werden.
Ich hole die erste Teigscheibe aus dem Kühlschrank und rolle sie auf Backpapier oder einer bemehlten Unterlage ca. ½ cm dick aus (das Nudelholz auch etwas bemehlen!). Für meine kleinen Figürchen recht das aus. Möchte man große Lebkuchenmänner backen, dann sollte der Teig 1 – 1 ¼ cm dick ausgerollt werden.
Ich tauche die Ausstechförmchen mit der Schneidseite in Mehl und steche die Männchen aus. Die feinen Köpfe, Arme und Beine lassen sich mit einem stumpfen, kleinen Gegenstand leichter aus der Form drücken (ich nutze dazu die schmale Seite eines Lineals). Ich lege die Figürchen mit ca. 2 cm. Abstand auf Backbleche, die mit Backpapier belegt sind.
Die Teigreste verknete ich wieder zu einer kleinen Scheibe und kühle sie. Ich verfahre mit allen Teigscheiben wie oben beschrieben, bis der Teig verbraucht ist.
Gebacken werden diese kleinen Kerle, bis die kleinen Ärmchen beginnen sich an den Spitzen leicht braun zu färben (ca. 10 – 15 Min.). Dann raus mit dem betreffenden Blech und ab auf den kalten Fliesenfußboden. Ich gebe immer alle Bleche auf einmal in den Backofen. In diesem Fall dauert die Backzeit etwas länger, es muss aber jedes Blech einzeln auf Bräunung kontrolliert und separat zur rechten Zeit entnommen werden.
Wenn die Figürchen abgekühlt sind, dann kann man sie noch mit Zuckerguss verzieren. Ich verzichte darauf, meine Plätzchen sind dafür einfach zu klein.
Aber lecker sind sie!
Lebkuchenfigürchen
110 | g | Butter, weich | mit |
175 | g | dunklem, braunem Zucker | schaumig rühren. |
2 | Eier | und | |
60 | g | Melasse, | |
oder | dunkler Backsirup | ||
oder | Zuckerrübensirup | gut unterrühren | |
450 | g | Weizenmehl | mit |
2 | geh. TL | gemahlenem Ingwer | |
1 1/2 | TL | Backpulver | |
oder | Natron (Back Soda) | ||
1 | TL | Zimt | |
¼ | TL | Nelken | |
1/2 | TL | frisch geriebene Muskatnuss | und |
1/2 | TL | Salz | vermischen und zur Butter-Sirup-Mischung geben. Alles gut verrühren, in drei Teilen mindestens eine Stunde kühlen. Auf bemehlter Fläche je nach Plätzchengröße ½ bis 1 ¼ cm dick ausrollen. Mit bemehlten Formen ausstechen. Auf Backblechen die mit Backpapier belegt sind mit 2 cm Abstand bei 175° C 10 – 15 Min. backen. |
Veröffentlicht 12.2014 Überarbeitet 17.11.2020